Polen macht Wind

Polen steht ein Boom in der Windenergie bevor, sagen die einen. Das wird noch dauern, sagen andere.

Im Moment ist Polen jedenfalls der größte Windenergiemarkt im Osten, heißt es.Bis 2020 sollen in Polen zehnGW aus der Windkraft kommen. „Wir sind vorsichtiger und rechnen mit einer jährlichen Zunahme von 0,6 GW“, prognostiziert Sztuba, der eine Studie zum Thema erstellt hat.

Um die Relation klarzustellen, Polen ist windenergetisch verglichen mit Deutschland immer noch ein Zwerg. Dort gibt es 25 Mal mehr installierte Kapazität. Dennoch braucht sich Polen nicht zu verstecken. Laut Iakobo Moccia vom Europäischen Windenergieverband in Brüssel (Ewea) sei Polen der Führer in Osteuropa, was jährlichen und akkumulierten Zuwachs betrifft. Ähnlich schnell wachse Windenergie nur in Rumänien, meint Moccia.

Gute Verzinsung
Dennoch: Investieren in Windenergie soll in Polen nicht gerade einfach sein. „Seit vier Jahren heißt es immer wieder, dass ein Boom in der Windenergie bevorsteht“. Hindernisse seien die schlappe, von fachlicher Unkenntnis geprägte Bürokratie gerade auf Landes- und Gemeindeebene, die Genehmigungen verzögere. Weiters seien die großen polnischen Energiekonzerne ein Bremser. Diese sind bekanntlich mit Privatisierungen beschäftigt. Sicher ist, sobald dieses Kapital abgeschlossen ist, werden sie sich Windparkprojekte „unter den Nagel reißen“. Denn in der sogenannten Pipeline gebe es eigentlich genug Projekte. Verantwortlich dafür seien auch viele kleine und kleinere Investoren, auch aus dem Ausland, darunter Schweizer und Deutsche.