MPC-so langsam wird es ernst!

Ungewöhnlich harte Worte findet der Branchendienst kapital markt intern für die Entscheidung von MPC Capital vom Prime Standard in den General Standard an der Frankfurter Wertpapierbörse zu wechseln und sich ganz vom Handel an der Frankfurter Wertpapierbörse zu verabschieden.

Denn die Headline: „MPC zur Mickey Maus zusammengeschrumpft“ dürfte MPC-Chef Betz wohl kaum gefallen. Wohl denn, er kann ja behaupten, den abstürzenden einstigen Marktführer nur geerbt zu haben. Die Aktionäre wird es dennoch kaum begeistern. Noch weniger begeistert dürften zudem die Anleger der MPC Offen Produktentanker Flotte sein, denen droht der Totalverlust. Die Flotte von immerhin acht Schiffen und einem Eigenkapital von rund 78 Millionen Euro sucht nämlich nach einem neuen Finanzierungskonzept. Da wirkt selbst der erfahrene Reeder, Namengeber und Fondsgeschäftsführer Claus-Peter Offen ratlos. Für den 13. Dezember ist eine Gesellschafterversammlung anberaumt. „Seit 2009 haben die einzelnen Schiffsgesellschaften nur 14 der 96 Quartalstilgungen erfüllt. Zu weiteren Stundungen sind die Banken nicht mehr bereit“, weiß das fondstelegramm. „Derzeit dürften den kumuliert betrachteten rd. 318 Millionen US-Dollar Verbindlichkeiten lediglich Schiffswerte von rund 240 Millionen US-Dollar entgegenstehen“, erklärt kmi. Bankenverzichte und Nachschüsse der Anleger sollen hier helfen. Ob dies wirtschaftlich in Anbetracht solcher Diskrepanzen sinnvoll ist, erschließt sich uns nicht. Es zeigt sich leider einmal mehr, dass der von den deutschen Schiffe-Initiatoren bestimmte Markt mit der Folge sich ständig überbietender Einkaufspreise, garniert mit einem hohen Fremdfinanzierungsanteil der Banken, bei offensichtlichen wirtschaftlichen Seitwärtsbewegungen nicht krisenresistent ist. Die Anleger baden dies nun aus, da die Banken hier am längeren Hebel sitzen. Diese Situation dürfte sich auch für einige sehr schiffsaffine Vertriebe zum Debakel entwickeln oder hat es schon. Wir erinnern an den zu Unrecht geschähten Fachjournalisten Jürgen Dobert, der nicht müde wurde vor zu hohen Schiffspreisen, Verdienstmargen für Anbieter und Vertriebe, sich nicht zwingend nur nach oben entwickelnden Märkten usw. usw zu warnen. Wir sind uns sicher, er hätte gerne auf die Bestätigung seiner Warnungen verzichtet